Pressemitteilung

09.04.2009 - Neues Stadtwerk in Südbaden

Die Städte Müllheim und Staufen gründen ein gemeinsames Stadtwerk. Mit-Gesellschafter ist die KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft aus Friedrichshafen am Bodensee. Deren Botschaft: Kommunale Stadtwerke sind ein Zukunftsmodell. Und Rekommunalisierung ist das Stichwort.

KommunalPartner kann seinen ersten Erfolg verbuchen. Die Gesellschaft wurde 2005 gegründet, um beteiligungswilligen Energieversorgern eine Alternative zu den Konzernen zu bieten. Dahinter stehen sechs baden-württembergische Stadtwerke, alle zu 100 Prozent in kommunaler Hand.

Mit Müllheim und Staufen, zwei Stadten im Südwesten Baden-Württembergs mit zusammen rund 30.000 Einwohnern, wird nun die erste Beteiligung realisiert. Nicht an einem bestehenden, sondern an einem neu zu gründenden Stadtwerk. "Wir erleben derzeit eine regelrechte Rekommunalisierungswelle", berichtet KommunalPartner-Geschäftsführer Peter Turkowski. Die meisten Projekte betreibt die Gesellschaft mit Kommunen, die ihre Energie- und Wasserversorgung selbst in die Hand nehmen möchten. KommunalPartner bringt das Energie-Know-how ein und bietet, wo nötig und gewünscht, Dienstleistungen an.

So wird es auch in Südbaden werden. Nach über zwei Jahren Planung und intensiver Gespräche ist man dort erleichtert, am Ziel zu sein. Die beiden Bürgermeister Dr. René Lohs (Müllheim) und Michael Benitz (Staufen) sind sich einig: Ziel ist sei es, den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort eine sichere Energie- und Wasserversorgung aus einer Hand vor Ort zu bieten. So sahen es auch die kommunalen Gremien der Städte: Sie seien "absolut überzeugt von dem Konzept", das neben der Verbesserung des Bürgerservices auch attraktive Preise anstrebt, berichten die Amtskollegen von den gestrigen Gemeinderats-Sitzungen. Besonders positiv sei zu bewerten, dass in beiden Städten neue qualifizierte Arbeitsplätze entstehen und Wertschöpfung in der Region generiert wird.

KommunalPartner steuert nicht nur das Energiewissen und die Finanzbeteiligung bei: "Wir kennen auch aus eigener, langjähriger Erfahrung die Interessen und die Sorgen der Kommunen, weil unsere Gesellschafter selbst kommunale Stadtwerke sind", unterstreicht Turkowski, der 17 Jahre Chef der Technischen Werke Friedrichshafen war. Auch Lohs betont diesen Punkt: "Die kommunale Ausrichtung unseres Partners war für uns ein ganz wichtiges Kriterium."

Sitz des neuen Stadtwerks ist Müllheim. In Staufen wird eine Niederlassung entstehen. Beteiligt sind die Städte Müllheim und Staufen mit 48,9 bzw. 26,0 Prozent sowie die KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft mit 25,1 Prozent.

Nach der Gründung, die noch im Mai über die Bühne gehen soll, werden die Stadtwerke möglichst schnell die Strom- und Gasnetze übernehmen und dann betreiben. Dabei ist den Bürgermeistern auch der Aufbau einer dezentralen, ökologischen Energieversorgung wichtig. Die Städte bringen zudem ihre Wasserversorgungen in das neue Unternehmen ein. Und dann Unmittelbar nach der Gründung soll mit dem Werben um Strom- und Gaskunden sofort begonnen werden. Die Bürgermeister Dr. René Lohs und Michael Benitz sind zuversichtlich, dass die Bürgerinnen und Bürger es schätzen werden, ein leistungsfähiges, kommunales Stadtwerk vor Ort als Ansprechpartner zu haben, das auch einen wichtigen Beitrag zur Dezentralisierung der Energieversorgung leisten kann. "Wir möchten ein Wir-Gefühl für unser Stadtwerk erzeugen."

Info
KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft, Friedrichshafen

Sechs baden-württembergische Stadtwerken - aus Bietigheim-Bissingen, Friedrichshafen, Göppingen, Mühlacker, Schwäbisch Hall und Tübingen - haben gemeinsam die KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft mbH & Co KG gegründet. Diese sechs Stadtwerke gehören zu 100 Prozent ihren Städten. Ziel der Gesellschaft ist es, bestehende oder neu zu gründende Stadtwerke trotz verschärfter Rahmenbedingungen im Energiemarkt unter ausschließlich kommunal orientierter Führung zu erhalten. Die KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft will damit Städten und Stadtwerken eine Alternative bieten zum Aufkauf durch die großen Energiekonzerne. Die KommunalPartner-Gesellschafter beschäftigen zusammen mehr als 1.000 Mitarbeiter, versorgen knapp 300.000 Kunden und erzielten 2008 rund 600 Mio. Euro Umsatz. Das gemeinschaftliche Portfolio dieser Stadtwerke umfasst alle wesentlichen Aufgabengebiete im Bereich des kommunalen Wirtschaftens.