Pressemitteilung

29.04.2008 - Erfolg für KommunalPartner - In Baden-Württemberg entstehen neue Stadtwerke mit dem Know-how bestehender

Neue Stadtwerke gründen statt bestehende auflösen - diesen Weg hat sich die KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft auf die Fahnen geschrieben. Der Verbund von sechs unabhängigen Stadtwerken meldet jetzt Vollzug: Mit den Stadtwerken Staufen und Müllheim hat die 2005 gegründete Gesellschaft ihren ersten Erfolg gelandet.

"Wir glauben an die 'Idee Stadtwerk'", stellt Peter Turkowski klar. Der Geschäftsführer der KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft, selbst jahrzehntelang Chef eines kommunalen Energieversorgers, hält Stadtwerke nicht nur für dauerhaft wirtschaftlich, sondern auch für unabdingbar im Energiemarkt: "Die Energie- und Wasserversorgung ist ein entscheidendes Stück Daseinsvorsorge. Städte und Gemeinde sollten den Einfluss darauf erhalten oder gewinnen." Auf der anderen Seite ist der Energiemarkt komplexer geworden. Deswegen bräuchten neue Stadtwerke Partner, die nicht nur mit Geld, sondern vor allem mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen helfen.

Für diesen Zweck ist die KommunalPartner Beteiligungsgesellschaft von ihren Gesellschaftern, sechs rein kommunalen Stadtwerken, gegründet worden. Sie unterstützt Stadtwerke dabei, selbstständig zu werden oder zu bleiben. Dabei soll - ganz wichtig - der Einfluss der Kommune erhalten bleiben. "Wir wollen Arbeitsplätze und Know-how vor Ort aufbauen statt abziehen", umreißt Turkowski eine der zentralen Forderungen. Wobei auch die KommunalPartner eine rentable Beteiligung erreichen wollen: "Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern effiziente und erfolgreiche Stadtwerke aufzubauen und weiter zu entwickeln."

All das soll nun in Staufen und Müllheim erstmals umgesetzt werden. "Es ist eine Entscheidung von historischer Dimension", sagt Müllheims Bürgermeister René Lohs über den Gemeinderatsbeschluss zur Gründung eigener Stadtwerke.

Voraussetzung für die Gründung eigener Stadtwerke war die Tatsache, dass die Gas-Konzessionsverträge mit dem bisherigen Netzbetreiber, der badenova, ausgelaufen waren. Diese meist 20 Jahre laufenden Verträge regeln die Nutzung von öffentlichen Straßen, Plätzen und Liegenschaften für die Energieversorgung. Nun wollen die beiden Städte ihre Chance nutzen und die Energieversorgung selbst in die Hand nehmen. Wenn die Strom-Konzessionen auslaufen, sollen sie auch integriert werden.

Das Beispiel zeigt, dass der Energiemarkt, und speziell der für Beteiligungen, weiter aktiv ist. Aber ebenso, dass man auch als vermeintlich Kleiner am Markt große Chancen hat, wenn man seine Vorteile ausspielt. "Wir sind näher bei den Menschen und bei den Kommunen als die mächtigen Energiekonzerne", sieht Turkowski als größten Vorteil. RWE, EnBW und Co. suchen derzeit landauf landab händeringend nach neuen Beteiligungspartnern - meist Stadtwerke, die um ihre Existenz fürchten. Alternativen wie die KommunalPartner gab es bisher kaum. "Wir haben eine Lücke geschlossen", ist Turkowski sicher, "nämlich die einer Beteiligung mit garantiert kommunaler Führung." Man merke, dass Kommunen oftmals mehr Vertrauen in Partner haben, die dieses Umfeld kennen. "Und die darüber hinaus bewiesen haben, dass sie es können," das ist dem Betriebswirt wichtig.

Die neuen Stadtwerke sollen zügig gegründet werden. Spätestens Anfang 2009 soll es so weit sein. Mit im Boot als Dienstleistung-Partner sind noch die Stadtwerke Waldkirch, selbst erst seit knapp über zehn Jahren selbstständig. "Wir haben die richtigen Partner", ist Staufens Bürgermeister Michael Benitz überzeugt.