Pressemitteilung

Stadtwerkeverbund KommunalPartner übernimmt zweiten eigenen Windpark "Amtenhauser Berg"

Fünf Windräder, 16,5 Megawatt Leistung und klimafreundlichen Strom für mehr als 10.000 Haushalte: Das sind die Eckdaten des Windparks Amtenhauser Berg, den Projektentwickler juwi heute offiziell an die KommunalPartner übergeben hat. Der Zusammenschluss von sechs baden-württembergischen Stadtwerken ist Betreiber des Windparks und vermarktet den Strom in ganz Baden-Württemberg. Mit der Übergabe des Windparks setzen juwi und die KommunalPartner ihre erfolgreiche Zusammenarbeit zum Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg fort.

Das gemeinsame Projekt unterstützt die Ziele des Landes Baden-Württemberg. Bis 2020 sollen erneuerbare Energieträger einen Anteil von mindestens 38 Prozent an der Stromerzeugung ausmachen. Derzeit liegt dieser Wert bei über 25 Prozent. Die Windenergie wird die tragende Säule im künftigen Energiemix sein.

Bei der Übergabe des neuen Windparks auf dem windhöffigen Höhenzug oberhalb der Gemeinde Immendingen bekräftigt der Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Dr. Andre Baumann, das Ausbauziel der Landesregierung: „Wir haben das Potenzial für einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren im Land. Im Bereich der Sonnenenergie sind wir mit unserer Solaroffensive auf einem guten Weg. Und auch die Windkraft hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Allerdings können wir unsere Erfolgsgeschichte nur weiterschreiben, wenn die Förderbedingungen des EEG die regionalen Besonderheiten des Landes aufgreifen. Dafür werden wir uns bei der neuen Bundesregierung mit Nachdruck einsetzen.“

Rainer Kübler, Geschäftsführer der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen und Aufsichtsratsvorsitzender der Kommunalpartner verdeutlicht die Notwendigkeit eines regional gesteuerten Ausbaus der Windenergie und verweist auf die Konsequenzen, sollten sich an den aktuellen Regelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz nichts ändern: „Der Windpark Amtenhauser Berg ist das zweite Windkraftprojekt, das die Kommunalpartner in Kooperation mit juwi in Baden-Württemberg entwickelt und gebaut haben. Mit der erzeugten Energie lassen sich rund 10.000 Haushalte mit Strom versorgen. Leider sind die Marktbedingungen  für die Windkraft in Baden-Württemberg inzwischen so, dass es sehr schwer sein wird, diese Erfolgsgeschichte weiterzuführen.“

Michael Class, Vorstandsvorsitzender des Windparkplaners juwi sieht im Windpark Amtenhauser Berg ein Paradebeispiel für das erfolgreich gehobene Potenzial der Windenergie in den südlichen Bundesländern. „Der Windpark zeigt, dass wir gemeinsam mit regionalen Partnern die Energiewende in Baden-Württemberg erfolgreich gestalten können. Dafür müssen aber auch in Zukunft Windenergie-Projekte im Süden der Republik eine faire Chance im Wettbewerb haben. Sofern das Marktgeschehen dies nicht eigenständig ermöglicht, muss politisch nachjustiert werden“, fordert der juwi-Vorstand. In den vergangenen Ausschreibungsrunden der Bundesnetzagentur für Windenergie an Land sicherten sich mehrheitlich Windstandorte im Norden der Republik die Zuschläge. Die südlichen Länder gingen weitestgehend leer aus.

Stadtwerke Tübingen sehen Potentiale in Kooperationen

Das Windpark-Projekt "Amtenhauser Berg" und die Zukunft der Windkraft in Süddeutschland ordnen aus Sicht der Stadtwerke Tübingen Oberbürgermeister und swt-Aufsichtsratsvorsitzender Boris Palmer und swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke ein.

Boris Palmer: „Glücklicherweise haben wir unser Ziel, bis 2020 mehr als die Hälfte des Stroms für ganz Tübingen mit Sonne, Wind und Wasser zu erzeugen, dank des Windparks Amtenhauser Berg bereits erreicht. Durch die Verhinderungspolitik in Berlin gibt es leider keine neuen Windprojekte mehr in Baden-Württemberg. Mit dem weiteren Ausbau umweltfreundlicher Energie müssen die Stadtwerke leider auf frischen Wind aus Berlin warten.“  

Ortwin Wiebecke: „Mit dem zweiten eigenen Windpark stärken die KommunalPartner die Energiewende in Baden-Württemberg. Das Projekt zeigt, dass Stadtwerke im Verbund nachhaltige Projekte mit Erfolg umsetzen können. Das gilt nicht nur für Windpark-Projekte, für die es unter den neuen Rahmenbedingungen in Zukunft deutlich schwerer sein dürfte, einen Zuschlag zu bekommen. In einem umkämpften Energiemarkt sehen die Stadtwerke Tübingen in Partnerschaften mit anderen Stadtwerken eine gute Möglichkeit, bei neuen Projekten Stärken zu bündeln, ihre regionale Vernetzung und Nähe zu den Kunden in die Waagschale zu werfen und gemeinsam die Energiewende erfolgreich zu gestalten.
Das Ziel der Stadtwerke Tübingen ist es, die Menge selbst produzierten Ökostroms aus Erneuerbaren Energie konsequent weiter zu erhöhen. Deshalb suchen wir auch weiterhin nach Möglichkeiten und Projekten, die wir entweder in einem starken Partnerverbund – am besten mit anderen Stadtwerken – oder auch in Eigenregie umsetzen können. Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktbedingungen und des Wettbewerbs im Energiesektor sind alle Akteure gefordert, aktiv zu bleiben, um die eigene Position zu stärken und in der Gesamtsumme die Energiewende in Deutschland voran zu bringen.“